Der Artikel „Aus der Forschung“ von Johannes Cramer wurde 1991 in der Vereinszeitschrift Quellen und Forschungen veröffentlicht. Cramer zweifelt in diesem die im Deutschen Geschlechterbuch genannte Stammfolge der Familie Dreesman an, indem er sämtliche Kinder des Roelf Dreesman auflistet. Diese Fehlinterpretationen und -schlüsse sollen in diesem Beitrag herausgearbeitet werden.
Zunächst setzt Cramer das Taufdatum von Nanne Roelfs Dreesmann, den 10.09.1682, mit dem Geburtsdatum gleich und scheint sich zuzüglich dazu noch im Taufdatum zu irren. Ein Vergleich mit dem Ortssippenbuch von Esklum zeigt, dass Nanne Roelfs am 10.11.1682 geboren wurde (OSB Esklum 249).
Folgend nennt Cramer für Okke Roelfs Dreesmann ein Geburtsdatum: den 5. Juni 1685. Dieses Geburtsdatum konnte allerdings durch keine andere Quelle belegt werden, weshalb es angezweifelt werden muss. Des Weiteren ist anzunehmen, dass dieses Datum gänzlich falsch ist, da Okke Roelfs Dreesmann am 3. Dezember 1774 im Alter von 70 Jahren starb, was ein Geburtsjahr von etwa 1704 ergibt.
Die laut Cramer am 02.10.1690 geborene Tochter Gepke Hillen, welche mit einem Roelf Roelfs Dreesmann verheiratet war, gab es so in dieser Form nicht. Richtig ist, dass am 02.11.1690 in Esklum eine Gepke als Tochter von Roelf Dreesmann und Antje Temmen geboren wurde. Hier liegt eine Verwechslung mit einer Gepke Hillen vor, welche mit einem Roelf Roelfs Dreesmann verheiratet war (OSB Midlum 245). Bei dem Roelf Roelfs Dreesmann handelte es sich um einen Sohn von Roelf Dreesmann und Antje Temmen und nicht wie Cramer darlegt, um einen Abkömmling von Foekel Dreesmann verh. Meyndert Wiards.
Cramer nennt noch eine Martje Temmen geb. 1692 und verheiratet mit Hille Lauen als eine Tochter von Roelf Dreesmann. Dies ist abermals anzuzweifeln, da diese Ehe laut Ortssippenbuch Esklum am 25.05.1690 in Esklum aufgeboten wird (OSB Esklum 851). Des Weiteren ist auch das Patronym Temmen ein Indiz dafür, dass hier eine Verwechslung vorliegt.
Schlussendlich nennt Cramer noch den Sohn Temme mit dem Geburtsjahr 1694. Woher dieses stammt, ist nicht bekannt, es dürfte sich um eine Schätzung handeln.
Textgrundlage
Cramer, Johannes (1991), „Aus der Forschung“, erschienen in: „Quellen und Forschungen zur ostfriesischen Familien- und Wappenkunde“.
[Letzte Überarbeitung am 20.10.2024]
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